Dschungel BBM Mittel

Geschrieben von Bernd Wollenberg am 06.09.2021
Vorschaubild„Dschungel-OL“ BBM 2021, so jedenfalls lauteten die meisten der Kommentare, die wir bei gut einem Viertel der Teilnehmer einholen konnten und gefragt, ob „sie“ oder „er“ dazu doch auch mal einen Bericht schreiben würde, kam zur Antwort „nee, lieber nicht – ich hatte zu viele Misserlebnisse“ . Nun ja, einfach war es wirklich nicht – sich durch das Geläuf zu kämpfenVorschaubild und garantiert hat sich unser Sportfreund Frank Braatz dabei etwas gedacht. Dank seiner Arbeit hinterlässt auch mal ein anderer Kartierer und Bahnleger seine Spuren im OL-Leben unserer Region.

Der Silbermedaillengewinner der H 45, Dmitry Ushakov, gerade nach acht Jahren Leben und OL-betreiben in Großbritannien nun im Norden Deutschlands gelandet, zeigte sich ob der vielen Diskussionen etwas verwundert: „Warum wird hier so viel diskutiert? Die Posten standen da, wo sie eingezeichnet waren! Alle mussten sie dorthin, alle hatten mit der Vegetation zu kämpfen! Oder wollen hier die Orientierer Crosslauf machen – das gibt es doch in der Leichtathletik!“

Und fügte hinzu „da, wo ich herkomme, aus Sibirien der Gegend Krasnojarsk, gibt es sehr viele solcher „Dschungel-OL“ – und keiner weint oder diskutiert, denn beim Orientierungssport wird doch keiner gezwungen, mit zu machen… Spätestens nach seinen Sätzen wurde ich nach auch mich heimsuchenden Frust nachdenklich, denn der fast 20 Jahre lang gern in der Elite laufende Sibirjak sprach gelassen aus, was ja real der Tatsache entspricht: Wir laufen alle auf Karten, die wir selbst machen – mal besser, mal schwächer, mal „wacher“, mal unkonzentrierter – dabei sollten wir uns freuen, dass wir gesund sind, unseren Natursport als solchen genießen können und unser Wissen und Können versuchen, genau in dem engen Zeitfenster eines Wettkampfes abzurufen!

VorschaubildKlar, wer irgendwo , speziell hier, dann „im Grünen herumstocherte“, sei es, weil das Entfernungsgefühl nicht klappte, eine „Fehlinterpretation“ zum Standort ( wie bei mir am P 7) zu Suchaktionen führte oder simpel im dichten Grün das Relief nicht erkannt wurde, urteilt dann sehr schnell „Karte ist Sch…, Bahn ist blöd…, Bahnleger besoffen…“ und dergleichen mehr. Aber immer wieder (Achtung! Altersweisheit bricht sich nun auch bei mir die Bahn!) müssen wir uns vor Augen halten, dass wir selbst es immer sind, die sich genau diese eine Route ausgewählt haben und niemand uns zwang, diese auch abzulaufen…

Nun könnte ich hier darlegen, dass ich meinen Konkurrenten Gerhard Plötz (ja –wir waren wieder mal nur zu zweit in der H 70 „unterwegs“) zum P 7 bereits überholt hatte und „dank“ vielleicht vorhandener Selbstüberschätzung den Posten meinte direkt angehen zu können anstatt ein schönes markantes Punktobjekt nahe bei (Zaunrest) als „Attackpoint“ zu nutzen und damit einen „ausgezeichneten“ zweiten Platz zu erringen, während mein „Gegner“ Gerhard nur „Vorletzter“ wurde… - ich lasse es bei diesem Kurzeinwurf, denn andere InformationenVorschaubild erscheinen mir wesentlich nennenswerter, als da wären:

- IHW hat – mal wieder – eine solide , fehlerfreie Arbeit geliefert und unseren kargen Wettkampfkalender einmal mehr bereichert
- Wieder sind etliche neue Gesichter bei unseren regionalen OL zu sehen gewesen
- Mit dem TSC Strausberg gar ist ein komplett neuer OL-Verein aufgetaucht und konnte mit Ella Schmidt in der D 10 zugleich die strahlendste Siegerin der ganzen Siegerehrung dort präsentieren.

Das ließe sich noch fortführen… - da die meisten von uns jedoch am kommenden Wochenende noch zur DM Mittel bei Seesen im Harz starten wollen, beende ich den Bericht jetzt lieber, sonst kommt Ihr durch das Lesen noch zu spät… Uns allen dort die bestmöglichen Ergebnisse!



Text: Bernd Wollenberg
Fotos: Sebastian Fleiß
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