Biathlon und OL

Geschrieben von Bewo am 05.04.2019
VorschaubildErstmals fand eine gemeinsame Veranstaltung der Disziplinen Biathlon-OL und Lang-OL des Orientierungssports – auch im internationalen Maßstab betrachtet – statt. Initiator und Veranstalter war der neu gegründete Deutsche Verband für Biathlon-Orientierungslauf, kurz DVBOL mit dem Ausrichter SV Schorfheide, der seit dem Spätherbst erst eine Abteilung OL im Märkischen Turnerbund und per 1.1.2019 mit dieser auch dem neuen OL-Verband Deutschlands, dem Deutschen Orientierungssport Verband (DOSV) beigetreten ist. Da innerhalb dieser Abteilung OL und Biathlon-OL als gemeinsamer Orientierungssport betrachtet wird, lag es also nahe, den „Schorfheide-OL“ in der erlebten Form auszuschreiben und auch durchzuführen.
Bedauerlicherweise war vermutlich aus der veröffentlichte Ausschreibung nicht eindeutig genugVorschaubild erkennbar, dass dieser OL aus den ersten zwei Teiletappen „Punkt-OL“ und „Normal-OL Lang“ besteht, so dass mit Bedauern dem Sonderwunsch der Familien Walter (IHW Alex 78) und Lemnitzer (Kaulsdorfer OLV) nicht stattgegeben werden konnte, nur den Fuß-OL zu absolvieren, denn der Start dieses Teilelements war zugleich Ziel des Punkt-OL und somit „mitten in der Taiga“. Das ist aber zugleich auch ein zu beachtender Hinweis an künftige Veranstaltungen dieser Art, für Kinder und auch eben Seniorensportler, denen die Gesamtstrecke dann doch zu lang wird, vom Start des Punkt-OL auch eine Sonderstrecke direkt zum Gesamtziel anzubieten.
Für die allermeisten der gestarteten 55 Orientierer war der Startwettbewerb, dieser Punkt-OL, dann doch völliges Neuland und nur einige ältere kannten eine ähnliche Form aus früheren Trainings im „Linien-OL“. Sehr genaues Kartenlesen war schon erforderlich, um ständig seinen Vorschaubildkonkreten Standpunkt auf der Karte zu wissen, um dann an den insgesamt 10 Kontrollstellen auch die Aufgabe, per „Nadelstich“ diesen in der mitgeführten OL-Karte zu markieren. Natürlich war auf dieser Karte außer dem Startpunkt keine weitere Postenmarkierung enthalten, selbst das Ziel war nicht markiert. Erschwerend wechselte die mit rotweißen Bändchen markierte, dem internationalen Standard folgend 3 km langer Strecke, in „schöner“ Unregelmäßigkeit auch die Laufrichtung, so dass es bei den fünf blauen Markierungen (Nadelstich exakt am Platz) oderVorschaubild den fünf gelbem Markierungen (Markierung einstechen an dem Platz, an dem in einiger Entfernung dann ein Postenschirm zu sehen war, von dem man lediglich noch die Postenbeschreibung kannte) schon selbst für diese OL-Form kennende Biathlon-OL-Spezialisten nicht immer einfach war, die von Sebastian Fleiß und Bernd Wollenberg „ausgeheckten“ Aufgaben fehlerfrei zu absolvieren. Je Millimeter Abweichung des Einstichs gegenüber der richtigen Lage brachten im Ergebnis auch noch 1 Zusatzminute zur Laufzeit ein… Hier zeigten Ronja Fell (7 mm), Peter Adorjan (12 mm), Carl W.Distler (15 mm), Udo Templiner (16 mm), Thomas Grassow (17 mm) und auch mit 20 mm Henry Jobst und Matthias Schwartz auch für internationale Vergleiche noch sehr gute VorschaubildResultate. Nebenbei: Mehr als „100“ kann man dabei nicht erreichen, das ist dann die sog. „Höchststrafe“…
Beim etwas verkürzten Lang-OL bot das von der DBK Ultralang und dem BRL Mittelstrecke von 2018 gut bekanntem Gelände dann auch noch etwas „Normal-OL-Feeling“. Für die OL-Bahn war mit Passieren des Ziels dann der OL beendet. Zum Angebot, sofort anschließend den Part 3 eines Biathlon-OL anzugehen, hatten sich im Vorfeld 13 Damen und Herren entschieden, die Möglichkeit, sich direkt vor dem Start noch „umzuentscheiden“ führte dann zum Ergebnis vonVorschaubild immerhin 22 registrierten und gewerteten Ergebnissen für diese Disziplin des Orientierungssports, die beim Biathlon-OL auch als „Klassik bezeichnet wird. Die dort „Sprint“ bezeichnete Kurzform beinhaltet zwei tatsächlich kurze OL-Bahnen und zwei Schießeinlagen (liegend und stehend) mit je fünf Wertungsschießen, bei denen jeder Fehlschuss dann mit einer sog. „Strafrunde“ (etwa 200 – 250 m Laufstrecke) „belohnt“ wird. Bei der in Groß Schönebeck praktizierten Form des Vorschaubild„Klassik“ werden einmal liegend und einmal stehend Serien von je 10 Wertungsschüssen abgegeben, bei denen jeder „Fehltreffer“ dann zu 2 Zusatzminuten zur Laufzeit führen. Hier zeigten besonders gute Ergebnisse Monika Braatz mit nur 4 Fehlschüssen von 20 abgegebenen Wertungsschüssen, gefolgt von Kristin Leukert (6), Bernd Käding und Peter Adorjan (je 7), Matthias Forberg (8), Nico Seegert (9) und mit der Hälfte wurden Kirsten Käding, Frank Braatz und AurelienVorschaubild Filiali registriert.
Das angebotene und natürlich kostenlose „Schnupperschießen“, angeleitet vom Wettkampfleiter und internationalem Biathlonkampfrichter Thomas Wichmann mit dankenswerter Unterstützung von durch die beiden selbst aktiven Biathlon-Orientierer Tobias Schwartz und Frank Braatz, nutzten immerhin noch 15 der in der reinen OL-Wertung registrierten Orientierer.
Einhellige Meinung zum Schluss: Das war hochinteressant – und gern würden wir wieder einmal solch einen Spezial-OL mitmachen.


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